Der Antrieb entscheidet maßgeblich darüber, wie sich ein Velo fährt und wie viel Pflege es braucht. Die beiden am weitesten verbreiteten Systeme sind der klassische Kettenantrieb und der moderne Riemenantrieb. In diesem Ratgeber erfährst du, worin sich diese Antriebssysteme unterscheiden, was ihre Stärken und Schwächen sind und welcher Antrieb besser zu deinen Bedürfnissen passt.
Was ist ein Kettenantrieb?
Beim Kettenantrieb verbindet eine Metallkette das vordere und hintere Zahnrad miteinander. Es ist das älteste und am weitesten verbreitete System – von Citybikes bis E-MTBs.

Vorteile des Kettenantriebs
- Hoher Wirkungsgrad, besonders in Kombination mit Kettenschaltungen.
- Günstig in der Anschaffung, Ersatzteile sind leicht verfügbar.
- Einfach zu reparieren: Kette, Kassette oder Kettenblatt lassen sich schnell austauschen.
- Universell einsetzbar für City, MTB, Rennrad, E-Bike und sportliche Nutzung.
Nachteile des Kettenantriebs
- Wartungsintensiver: regelmäßiges Reinigen, Schmieren und Wechseln notwendig.
- Schmutzanfällig: Kette zieht Dreck und Öl an, kann Hosen und Hände verschmutzen.
- Verschleiß: Ketten längen sich und müssen vergleichsweise häufig ersetzt werden.
Typische Einsatzbereiche
- Pendeln im Alltag
- Sportliches Fahren (Rennrad, MTB, Gravel)
- E-Bikes mit hoher Belastung
- Tourenfahrer, die weltweit Ersatzteile finden möchten
Was ist ein Riemenantrieb?
Beim Riemenantrieb wird statt einer Metallkette ein Carbon-verstärkter Zahnriemen verwendet. Dieser läuft trocken, braucht kein Öl und ist extrem langlebig. Häufig wird er mit Nabenschaltungen oder Pinion-Getrieben kombiniert.

Vorteile des Riemenantriebs
- Nahezu wartungsfrei: kein Ölen, wenig Reinigung, sehr geringe Folgekosten.
- Sauber: kein Fett, die Kleidung bleibt sauber.
- Leise: sehr ruhiger Lauf ohne Rasseln oder Klappern.
- Lange Lebensdauer: häufig 10.000–20.000 km oder mehr.
- Ideal für den Ganzjahreseinsatz, unempfindlich gegenüber Regen, Salz und Staub.
Nachteile des Riemenantriebs
- Höherer Anschaffungspreis für Fahrrad und Antrieb.
- Nicht mit Kettenschaltungen kombinierbar, nur mit Nabenschaltung, Automatik oder Pinion.
- Riemenwechsel nur an Rahmen mit spezieller Öffnung im Hinterbau möglich.
Typische Einsatzbereiche
- Pendler und Alltagsfahrer
- E-Bikes im Stadt- und Toureneinsatz
- Reiseräder ohne hohen sportlichen Anspruch
- Ganzjahresfahrer und Wenigschrauber
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Riemenantrieb vs. Kettenantrieb – welcher ist besser?
Beide Systeme haben ihre Berechtigung – die Wahl hängt davon ab, welcher Fahrertyp du bist und was dir wichtig ist.
Wenn du möglichst wenig Wartung möchtest, ein leises Rad schätzt und dein Fahrrad vor allem im Alltag oder als E-Bike nutzt, ist ein Riemenantrieb ideal. Wenn du sportlich fährst, maximale Schaltbandbreite möchtest oder auf weltweite Ersatzteilversorgung angewiesen bist, bleibt der Kettenantrieb die erste Wahl.
Kurz gesagt: Für Alltag und E-Bike ist der Riemenantrieb perfekt, für Sport und maximale Flexibilität punktet die Kette.
Weitere Antriebsarten: Kardanwelle
Neben Kette und Riemen gibt es vereinzelt Fahrräder mit Kardanwelle (Shaft Drive). Hier wird die Kraft über eine geschützte Welle statt über Kette oder Riemen übertragen.
Die Kardanwelle ist nahezu wartungsfrei, wettergeschützt und sehr langlebig, aber auch schwerer, teurer und weniger effizient. Sie ist daher eine Nischenlösung, die vor allem bei einigen Stadt- und Reiserädern zu finden ist.